London – Von Augen, Scherben und einem Turmgefängnis

London – Von Augen, Scherben und einem Turmgefängnis

Ist von London die Rede, denkt man zuerst an den Tower, die Tower Bridge, Westminster Abbey, Big Ben, Buckingham Palast und die Themse. Bekannte Sehenswürdigkeiten hat die britische Hauptstadt zur Genüge. Die sollte sich ein Tourist, der das erste Mal in London ist, auch durchaus ansehen, doch London hat noch viel mehr zu bieten. So viel, dass einem auch nach dem zehnten Urlaub nicht langweilig wird – garantiert!

 

Zwischen Buckingham und Tower

Wer durch den schönen St James´s Park flaniert, kommt an seinem östlichsten Ende unwillkürlich zum majestätischen Buckingham Palast. Wenn die Königin daheim ist, dann sieht man das an der Beflaggung. Alternativ guggt man sich eben die Wachen und die täglich stattfindende Wachablösung an. Nicht weit davon entfernt ist die Westminster Abbey, die Kirche, in der Queen Elisabeth gekrönt wurde. Natürlich kann man sich die Kirche auch von innen ansehen, aber das kostet eine schöne Stange Geld. Gegenüber von Westminster Abbey befindet sich Big Ben, der eigentlich Elizabeth Tower heißt, denn Big Ben ist die Bezeichnung für die größte Glocke. Übrigens befindet sich noch heute im Innern des Turms ein Gefängnis, in das früher nicht selten Mitglieder der Parlamentskammern eingesperrt wurden.
Ein paar Schritte über die Themse und man befindet sich vor Londons Auge. Das London Eye ist das größte Riesenrad Europas. Bei schönem Wetter hat man eine fantastische Aussicht über die Stadt. Flussabwärts kommt man schließlich an St. Paul´s vorbei, der Kirche, in der Diana 1981 Prinz Charles geheiratet hatte. Nicht weit davon ist der Tower of London zu finden. Heute zieht er die Massen an, früher hätte man in das Gefängnis nicht freiwillig gewollt. Zu sehen gibt es dort unter anderem die Kronjuwelen, die natürlich nur eine Nachbildung sind. Und gleich neben dem Tower ist die Tower Bridge, eine der schönsten Brücken weltweit. Noch heute wird sie fast täglich für Schiffe geöffnet und hat in ihren Türmen ein Museum.
Die neueste Attraktion ist schräg gegenüber des Towers, auf der anderen Themseseite zu finden. The Shard, zu Deutsch „die Scherbe“, ist mit 310 Metern das höchste Gebäude Londons. Der Blick ist unbeschreiblich, den man von der Aussichtsplattform im 72. Stock hat.

Camden Town, West End, Kew Garden, Greenwich

London ist eine Stadt, die an allen Ecken und Enden was zum Besichtigen hat. Da wäre im Norden der Stadtteil Camden, der schon eine Augenweide für sich ist. Direkt neben dem Regent´s Canal ist seit den 1970er Jahren der Camden Market zu finden, der sich aus sieben Märkten zusammensetzt und eine einzigartige Atmosphäre bietet. Er ist nicht nur in einer viktorianischen Halle untergebracht, sondern auch in alten Pferdeställen.
Im Südosten ist der Stadtteil Greenwich zu finden. Hier befindet sich nicht nur das National Maritim Museum und das Royal Observatory, sondern auch der Nullmeridian, also der nullte Längengrad. Ein Schritt nach links, und man ist im Westen, ein Schritt nach rechts und man befindet sich im Osten.
Unweit vom Stadtteil Richmond sind die Kew Gardens zu finden. Sie werden auch Royal Botanic Gardens genannt und haben mehrere Gewächshäuser mit zahlreichen Umweltzonen, in denen allerlei Pflanzen dieser Welt auf engstem Raum wachsen und gedeihen. In der Regel müsste man, um all diese Pflanzen zu sehen, durch zahlreiche Länder reisen – hier gibt es alle zusammen zu sehen.
Sehr bekannt ist auch das Theaterviertel, das Londoner West End mit seinen Musicaltheatern. Shows, Glamour und gute Unterhaltung sind hier garantiert. Danach noch nach Chinatown zum Essen oder ums Eck nach Soho, um das Nachtleben zu genießen.

Teuer aber sehenswert

London ist nicht billig, dennoch kann man, wenn man es richtig anstellt, auch vieles kostenlos besuchen. Denn gerade die großen, staatlichen Museen wie das British Museum, das National History Museum oder auch das Science Museum sind kostenlos. Doch selbst wenn so manche Dinge Eintritt kosten, sind sie absolut sehenswert. Dazu gehören zum Beispiel der London Zoo, das Geffrye Museum, das Dennis Severs Haus, die Chelsea Physic Gardens und auch Madame Tussauds.
Was selbstverständlich nicht fehlen darf bei einem London Trip ist ein Einkaufsbummel durch die bekannteste Einkaufsmeile Londons, die Oxford Street. Daneben sind auch die kleineren Seitenstraßen nicht zu verachten, in denen ebenso zahlreich Geschäfte auf Kunden warten, die Straßen dort aber nicht so überlaufen sind, wie in den Hauptstraßen. Fakt ist: London ist nicht in einem Urlaub zu erkunden. Man muss öfter kommen und wird selbst dann immer wieder Neues entdecken.

Gastbeitrag von Holger Schossig

 

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